Hier der Text zum Podcast:
Warum war hier so lange nichts los?
Im letzten halben Jahr ging es mir…sagen wir mal…nicht so gut.
Wir stecken immer noch und wohl schlimmer denn je in einer Pandemie. Und als wäre es nicht genug, dass man seine Freunde nicht sehen durfte, war auch noch Winter.
Alle gemütlichen Sachen, die den Winter sonst so erträglich machten, waren nicht möglich oder sogar verboten. Gemeinsame Kochabende, im Café sitzen und Leute gucken, ins Kino gehen…aber wem erzähle ich das. Wir sitzen ja alle im selben Boot. Manche nehmen ab und zu das Beiboot, um Ausflüge in die Normalität zu machen…ich saß allerdings quasi ein halbes Jahr auf der Couch, habe ferngesehen und Pizza gegessen. Das mache ich, wenn es mir mental nicht gut geht. Serien bingen, Pizza, Eis und Schokolade essen und schlafen. Mehr war nicht möglich. Zu mehr war ich nicht fähig. Selbst duschen stellte eine große Herausforderung dar. Die einfachsten Alltagssachen stressten mich. Alle waren in ihrem Lockdown-Pandemie-Trott. Selten traf man sich zum spazieren gehen, weil die meisten Menschen einfach keine Lust mehr hatten spazieren zu gehen. Und mal wieder war ich unglaublich dankbar für diesen besten aller Hunde! Er scheuchte mich mindestens 3x am Tag raus. Somit bekam ich mehr Bewegung und frische Luft als mir teilweise lieb war. Und das war gut so.
Durch meine Arbeitslosigkeit hatte ich keine richtige Aufgabe und für die tollen Dinge und Hobbys, die ich eigentlich habe, fehlte mir der Antrieb. Es kostete mich eine absurde Überwindung, mich an den Schreibtisch zu setzen und potentielle neue Gästinnen für den Podcast anzuschreiben. Und wie unglaublich stolz ich war, wenn ich es doch mal schaffte. Ich bekam meist auch tolle und liebe Antworten, die aber alle mehr oder weniger das gleiche aussagten: „So toll, dass du den Podcast hast! Ich mach auch gerne mal mit! Aber im Moment fehlt mir einfach die Kraft, um über meine mentale Gesundheit zu sprechen.“ Und ich fühlte es und legte mich wieder auf die Couch.
So ein Podcast ist mehr Arbeit, als viele denken. Menschen anschreiben, Termin finden, Podcast aufnehmen, Podcast schneiden, Intro und Outro aufnehmen…und ich habe mir dann auch noch zur Aufgabe gemacht, für jede Folge ein eigenes Cover zu erstellen.
Für all das fehlte mir einfach die Kraft. Ich war müde vom Nichtstun.
Was ist jetzt anders?
Seit Anfang April arbeite ich wieder. Das bedeutet, mein Tag hat wieder Struktur und ich eine Aufgabe. Und obwohl ich 8h arbeite, habe ich doch wieder die Motivation und Kraft für mehr. Für diesen tollen Podcast und für meine Kunst.
Allein der (virtuelle) Kontakt zu neuen Menschen inspiriert mich und gibt mir Kraft. So viel wie in den letzten zwei Wochen habe ich gefühlt im letzten halben Jahr nicht gesprochen.
Also: es geht weiter. Das Leben sowieso, aber vor allem mein Podcast.
Tatsächlich habe ich auch schon zwei Folgen hier liegen, die sehr bald online gehen werden. Ich freue mich wahnsinnig!
Und falls DU eine Geschichte hast, die du erzählen möchtest, dann melde dich gern bei mir und wir nehmen zusammen eine Folge auf!
Liebst,
eure Jule